Am Montag, den 3. Juni fand an der Siloanlage an der L401 in Börrstadt eine groß angelegte Übung für Feuerwehr- und Rettungskräfte statt.

Angenommen wurde eine Verpuffung in den unterirdischen Kellerräumen der Anlage, wobei sich zum Zeitpunkt des Unglücks eine Reinigungsfirma mit zehn Mitarbeitern auf dem Gelände befand. Dargestellt wurde die Lage durch mehrere Dummies mit detaillierten Umhängekarten, die ihren Zustand erklärten und zusätzlich auch durch Lagebeschreibungen in und am Objekt. Ferner war auch eine Nebelmaschine im Einsatz, welche realistische Sichtbedingungen schuf.

Die ersteintreffenden Wehren Börrstadt und Steinbach führten eine erste Erkundung durch, gingen sehr zeitnah mit einem Trupp in die Kellerräume vor und bildeten den Abschnitt „Brandbekämpfung/Rettung im Innenangriff“. Bei Eintreffen der Feuerwehr Winnweiler war bereits klar, dass sich auch einige Personen auf dem Gerüst der Siloanlage befanden, welche über die Drehleiter gerettet werden mussten.

Außerdem wurden zeitnah weitere Rettungsmittel nachalarmiert, sodass eine Leitende Notärztin sowie ein Organisatorischer Leiter des Rettungsdienstes, unterstützt durch den Einsatzleitwagen 1 (ELW 1) des Donnersbergkreises, mit zahlreichen Kräften der Schnelleinsatzgruppe (SEG) vor Ort den Abschnitt „Gesundheit“ führen konnten. Eine Verletztenablage und ein Rettungsmittelhalteplatz wurden eingerichtet und die weiteren Maßnahmen koordiniert.

Da die Übung mit zehn verletzten Personen eine Alarmstufe 3-Übung darstellte, wurden die Wehren Sippersfeld und Breunigweiler sowie die Führungsstaffel der VG Winnweiler nachalarmiert. Auf Grund des Objektes wurde ebenfalls die Absturzsicherungsgruppe der VG Winnweiler benötigt, welche den Abschnitt „Rettung im absturzgefährdeten Bereich“ über die Drehleiter unterstützte und mit dem neu beschafften, geländegängigen Mehrzweckfahrzeug 1 (MZF 1) der Feuerwehr Münchweiler anrückte.

Während die Kräfte aus Börrstadt und Steinbach zwei Personen aus den Kellerräumen retteten, konnte durch die Drohne eine weitere Person auf einem Vordach der Anlage ausfindig gemacht werden. Diese wurde mit Hilfe des sogenannten Leiterhebels nach unten befördert.

Vier weitere Arbeiter wurden vom Gerüst der Anlage über die Drehleiter gerettet, wobei einer der Verletzten unter einer Metallplatte eingeklemmt war und deshalb mit Hilfe von akkubetriebenem Spreizwerkzeug befreit werden musste.

Ebenfalls befand sich eine von einer Steinplatte eingeklemmte Person auf der rückwärtigen Seite der Siloanlage und zwei weitere im Inneren der Silos. Alle Personen wurden von Kräften der Feuerwehr zur Patientenablage transportiert und dort an den Rettungsdienst übergeben.

Während des Einsatzes unter Atemschutz kam es außerdem übungsmäßig zu einer sogenannten „Mayday-Situation“, in welcher ein Feuerwehrmann das Bewusstsein verlor und somit schnellstmöglich von seinen Kameraden aus den Kellerräumen nach oben transportiert werden musste, damit eine medizinische Versorgung möglich wurde.

Die Übung wurde von einem Filmteam der Hochschule Wiesbaden im Rahmen eines Projektes begleitet. Darüber hinaus waren der Kreisfeuerwehrinspekteur und einer seiner Stellvertreter zur Übungsbeobachtung zugegen.

Zusammenfassend zeigte die herausfordernde Übung die Wichtigkeit einer strukturierten Zusammenarbeit an der Einsatzstelle im Realfall, welche durch Abschnittsbildung erreicht wird. Außerdem ist die Abstimmung mit der Abschnittsleitung Gesundheit ein wichtiger Knotenpunkt, welcher reibungslos funktionieren muss.

Die Übung war somit für alle Kräfte eine sowohl erfolgreiche als auch lehrreiche Erfahrung, welche auch in zukünftige Ausbildungsinhalte einfließen wird.

Der Dank der Feuerwehr VG Winnweiler gilt dem Betreiber der Anlage, Herrn Haberer, welcher unkompliziert und konstruktiv die Übung ermöglichte, den Feuerwehren Rockenhausen, Enkenbach-Alsenborn und der US-Feuerwehr für die Überlassung der zahlreichen Dummies, dem Filmteam der Hochschule Wiesbaden, den Kräften der SEG für die Übungsteilnahme sowie allen weiteren Übungsbeteiligten.