Am Montagabend (26.05.2025) fand eine gemeinsame Zugübung mit den Wehren Imsbach, Falkenstein, Schweisweiler und Winnweiler statt. Die realitätsnahe Alarmierung um 19:35 Uhr gab den teilnehmenden Kräften die Information, dass es sich um einen Verkehrsunfall im Bereich der B48 zwischen Winnweiler und Hochstein handeln sollte, an welchem zwei PKW sowie ein Transporter mit geladenem Gefahrgut beteiligt waren. Die Ausgangslage beinhaltete zudem, dass die Verbandsgemeinde Winnweiler vor dem Verkehrsunfall von einem Unwetter betroffen und nun von den umliegenden Verbandsgemeinden abgeschnitten war, weshalb keine überörtlichen Einheiten nachgefordert werden konnten.
Die ersteintreffenden Kräfte der Feuerwehr Imsbach stellten zunächst fest, dass sich die Einsatzstelle zwischen Hochstein und der Eisenschmelz auf dem parallel zur B48 liegenden Fahrradweg befand. Die Meldung über die beteiligten Fahrzeuge bestätigte sich. Ein Kleintransporter war frontal mit einem PKW kollidiert, zudem war ein weiterer PKW auf den Transporter aufgefahren. Nach der Absperrung der Einsatzstelle aufgrund des Gefahrgutbehälters auf dem Kleintransporter ging ein Trupp unter Atemschutz vor und erkundete die direkte Unfallstelle. Es stellte sich heraus, dass der Fahrer des Kleintransporters sich bereits eigenständig aus seinem Fahrzeug hatte befreien können, während sich im PKW, welcher frontal kollidiert war, noch zwei Personen befanden, die im Fußbereich eingeklemmt waren. Der aufgefahrene PKW war ebenfalls mit zwei Personen, darunter ein Kind, besetzt und begann im Einsatzverlauf im Bereich der Motorhaube zu brennen. Dieses Brandereignis griff weiterhin auf die angrenzende Vegetation über. Der Fahrer eines zufällig vorbeigekommenen Radladers gehörte ebenfalls zu den betroffenen Personen. Insgesamt handelte es sich also um sechs Verletzte beziehungsweise Beteiligte.
Im Verlauf der Übung kristallisierten sich vier verschiedene Einsatzabschnitte heraus. Der Einsatzabschnitt (EA) 1 beinhaltete die Menschenrettung unter Atemschutz und mit hydraulischem Rettungsgerät. Dieser wurde durch die Einheit Imsbach und das HLF 1 der Feuerwehr Winnweiler gebildet und durch die Besatzung des Mannschaftstransportfahrzeugs (MTF) unterstützt, welche den Verletztensammelplatz betreute. Die Brandbekämpfung stellte den EA 2 dar und wurde durch das TLF 4000 der Feuerwehr Winnweiler sowie unterstützendes Personal der Feuerwehr Schweisweiler umgesetzt. Der Einsatzabschnitt 3 beinhaltete den Produktaustritt bzw. den Gefahrgutbehälter, bei dessen Inhalt es sich um Ameisensäure handelte. Der Abschnitt wurde im Verlauf aufgelöst und dem EA 1 zugeordnet, da die Maßnahmen ebenfalls durch die oben genannten Einheiten des EA 1 durchgeführt wurden. Abschließend übernahm der Einsatzabschnitt 4 mit dem TSF der Feuerwehr Schweisweiler die Verkehrsabsicherung. Darüber hinaus wurde eine Verletztenablage gebildet, in der die Patienten realitätsnah stabilisiert und versorgt wurden. Gerade die medizinische Erstversorgung von Patienten, u.a. auch solchen die mit Gefahrstoffen kontaminiert waren, war ein Schwerpunkt der Übung. Die Feuerwehr Falkenstein unterstützte zudem mit Logistik- und Erkundungsaufgaben, wie beispielsweise der Überprüfung eines zweiten Anfahrtsweges, welcher aufgrund beengter Platzverhältnisse notwendig war. Die Einsatzleitung wurde durch die Führungsstaffel sowie den ELW 1 der Feuerwehr Winnweiler unterstützt.
Im Anschluss an die Übung erfolgte eine Nachbesprechung der Führungskräfte sowie auch mit allen Teilnehmern, welche wertvolle Erkenntnisse hervorbrachte. Das Thema Gefahrgut wird im Vergleich zu den Bereichen Technische Hilfe und Brand eher selten beübt und bringt vielerlei Herausforderungen mit sich. Die Kräfte konnten sich die Einsatzgrundsätze für den Gefahrgut-Einsatz im Rahmen der Übung wieder in Erinnerung rufen und potenzielle Fehlerquellen identifizieren. Die Übung hat somit eine erneute Sensibilisierung der Einsatzkräfte für den Umgang mit Gefahrgut im Einsatzfall geschaffen und verdeutlicht, dass Übungen dieser Art zukünftig häufiger durchgeführt werden sollten.