Waldbrandgefahren


Der Waldbrand ist eine Art des Vegetationsbrandes und durchläuft in der Ausbreitung ungefähr drei Phasen. Zunächst ist er nur als Lauffeuer auf dem Boden zu erkennen, das allerdings in der zweiten Phase schnell auf die Baumwipfel überspringen kann. Wenn dies geschehen ist, spricht man von einem sogenannten Wipfelfeuer. Im Gegensatz zum Lauffeuer ist dieses schon extrem viel schwerer zu bekämpfen, da diese Art des Feuers dazu in der Lage ist, sich extrem schnell auszubreiten. Von der Phase zwei bis zur letzten Stufe, dem Totalbrand, fehlt also nicht viel. In unserer Region, den klimatischen Bedingungen Mitteleuropas, kann dieser Vollbrand durch das Löschen des tragenden Bodenfeuers abgewehrt werden, da hier genug Feuchtigkeit vorhanden ist.

Verursacht werden Flur- und Waldbrände natürlich durch unterschiedliche Dinge. Einerseits können natürliche Phänomene, wie zum Beispiel ein Blitzeinschlag verantwortlich für einen Ausbruch sein, wesentlich häufiger allerdings, sind anfängliche Bodenfeuer im Wald auf fahrlässige Waldbesucher zurückzuführen, die daran Schuld tragen, dass es im Wald zu brennen beginnt. Deshalb gibt es auch verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, die jeder Bürger einhalten sollte, wenn er sich im Wald bewegt.

  • Nie Zigarettenkippen achtlos wegwerfen (auch nicht aus dem Auto)
  • Weder offenes Feuer noch Grillfeuer im Wald oder auf Wiesen anzünden
  • PKWs oder andere Fahrzeuge nie auf leicht entzündlichem Untergrund abstellen
  • Müll vermeiden (z.B. Glasflaschen, Feuerzeuge, Folien)
  • Feldwege und Einfahrten zu Wäldern freihalten

An diesen Punkten sollte sich vor allem im Sommer zu trockenen Zeiten jeder Waldbesucher orientieren und somit einen Teil der Präventionsmaßnahmen gegen jegliche Brände darstellen. Dass beispielsweise Glasflaschen die Sonnenstrahlen bündeln und dadurch entweder Laub oder andere Gräser entzünden können ist zwar höchst unwahrscheinlich, sobald diese aber mit Wasser gefüllt sind, wird die Situation schon gefährlicher. Hier ist das Entzünden der Vegetation sogar mit PET-Flaschen möglich. Was aber sollte man tun, wenn man doch einmal einen Flächenbrand entdeckt? Falls ein Passant Zeuge eines Feuers wird, sollte er dieses direkt über die bekannte Notrufnummer 112 melden. Niemals aber, sollten eigenständig Löscharbeiten unternommen werden.

Glücklicherweise gibt es in Rheinland-Pfalz gegenüber anderen Bundesländern in Deutschland verhältnismäßig wenige Waldbrände. Insgesamt allerdings, nimmt die Anzahl der Vegetationsbrände pro Jahr relativ stark zu, was unter anderem auch mit dem Klimawandel zusammenhängt. Dass das Klima in Deutschland immer wärmer und trockener wird, begünstigt eben diese Waldbrände außerdem zusätzlich. Um die aktuelle Waldbrandgefahr regional angeben zu können, gibt es ebenfalls den Waldbrandgefahrenindex. Dieser beschreibt die Gefährdung des Waldes durch das Wetter und beruht auf meteorologischen Daten für eine ausgewählte Region. Zu dessen Berechnung werden Werte wie die Lufttemperatur, die relative Luftfeuchtigkeit, die Niederschlagsrate, die Strahlungswerte oder auch die Windgeschwindigkeit benötigt, sodass auch eine Prognose für die folgenden vier Tage angestellt werden kann. Der Index umfasst insgesamt fünf Gefahrenstufen.

Der Graslandfeuerindex (GLFI) dagegen, beschreibt die Flurbrandgefährdung. Dies ist die Feuergefährdung offener, nicht abgeschatteter Gelände mit abgestorbener Wildgrasauflage ohne grünen Unterwuchs und wird anhand ähnlicher Werte berechnet. Wenn Neugierde geweckt wurde, können natürlich beide Werte zu jeder Zeit im Internet recherchiert werden.

  • 1 = sehr geringe Gefahr
  • 2 = geringe Gefahr
  • 3 = mittlere Gefahr
  • 4 = hohe Gefahr
  • 5 = sehr hohe Gefahr