Symposium zu Vorbereitung einer erfolgreichen Bewältigung von Großschadenslagen


Am 01.04.2023 fand in der Stadthalle Kirchheimbolanden ein Symposium zur Vorbereitung auf Großschadenlagen statt. Dieses war eingebunden in eine Vortragsreihe, welche mit dem Thema „Windenrettung im Ahrtal“ gestartet war.

Aus ganz Rheinland-Pfalz und dem Saarland konnten Vertreter von Feuerwehren, Katastrophenschutzeinheiten, Hilfsorganisationen, der Polizei und der Bundeswehr begrüßt werden. Gerade die Vernetzung und der Austausch zwischen den Organisationen ist ein elementarer Bestandteil einer funktionierenden Gefahrenabwehr.

Als einer der Referenten konnte Dr. Ulrich Cimolino gewonnen werden, der Branddirektor der Berufsfeuerwehr Düsseldorf ist, aber auch als renommierter Fachbuchautor im Feuerwehrwesen bundesweit bekannt ist.

In fesselnden und lebendigen Beiträgen erläuterte Cimolino die Dynamik und Mechanismen von Großschadenslagen, bzw. Katastrophen. Da Entstehungsmechanismen mitunter wesentlich für das Erkennen und Bewältigen solcher Lagen sind, wurden sie auch entsprechend behandelt. Ferner führte er auch aus, welches Strukturen erforderlich sind, um diesen Lagen erfolgreich zu begegnen. Ebenso war ein herausragender Punkt die Thematik der Fehlerkultur in der Gefahrenabwehr, die in Deutschland kaum vorhanden ist. So kann bspw. die Analyse der strukturellen Fehler, welche beim Oderhochwasser 2002 gemacht wurden, nahezu identisch für die Flutkatastrophe im Ahrtal übernommen werden. Ungeschönt wurden immer wiederkehrende Mängel dargelegt, jedoch auch Möglichkeit aufgeführt, mit einer „Lessons-Learned-Philosophie“ deutliche Verbesserungen zu erzielen.

Der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Winnweiler, Christian Füllert, erläuterte im Anschluss die Struktur und Herangehensweise einer leistungsfähigen Alarm- und Einsatzplanung. Neben der Bedeutung und Verknüpfung mit der taktischen Leistungsfähigkeit bei Einsätzen, wurde insbesondere auf die notwendigen Inhalte, die Vernetzung mit den Einsatzkräften und die Verknüpfung mit der Ausbildung eingegangen.

Björn Becker, vom Brand- und Katastrophenschutz der Kreisverwaltung Donnersberg, betrachtete die Problematiken und Effekte, die eine größere Anzahl von Menschen betreffen und hervorrufen, die bei einer Katastrophe zwar nicht verletzt sind, jedoch dennoch betreuungsbedürftig. Neben der Thematik der Verpflegung spielt hier insbesondere der Aspekt der psychologischen Betreuung eine wesentliche Rolle. Auch werden die notwendigen infrastrukturellen und logistischen Herausforderungen bei diesen Thematiken häufig noch unterschätzt. Ebenso ist ein wichtiger Punkt, wie mit freiwilligen Spontanhelfern umgegangen werden kann und diese möglichst effektiv in die Gefahrenabwehr eingebunden werden können.

Zum Abschluss der Vorträge bot sich noch die Möglichkeit der Diskussion und des Austauschs. Aufgrund der uneingeschränkt positiven Resonanz, ist für das nächste Jahr bereits ein weiteres Symposium geplant.