H 004 – 017 Hochwasser in der VG Winnweiler


Einsatz-Nummer:H 004 - 017
Datum:04.01.2022
Alarmierung:08:30
Einsatzende:21:50
Einsatz-Stichwort:Hochwasser im VG-Gebiet

Aufgrund der Niederschlagsprognosen und der Lageermittlung wurde bereits am Morgen (08:30 h) durch den Führungsdienst der Feuerwehr VG Winnweiler Alarmstufe 1 gemäß dem Alarm- und Einsatzplan „Unwetter“ ausgelöst.
Damit wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • Besetzung der Einsatzzentrale
  • Voralarm aller Wehrführer der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Winnweiler
  • Information des Bauhofs, des Ordnungsamtes und weiterer Stellen der Verbandsgemeinde
  • Abfahren von vulnerablen Punkten, welche im Rahmen einer Risikoanalyse im Einsatzplan definiert wurden

Aufgrund der frühzeitigen Lagefeststellung konnten folgende Punkte veranlasst werden:

  • Halterfeststellung und Bergung von insgesamt 7 PKW auf dem Parkplatz am Bahnhof Winnweiler. Die Fahrzeuge wurden durch ein Bergungsunternehmen oder durch ihre Fahrer in einen sicheren Bereich gesetzt. Etwa 2 Stunden später war der Parkplatz etwa einen halben Meter überflutet.
  • Benachrichtigung einer Baufirma, deren Regenrückhaltebecken an einer Baustelle überzulaufen drohte und damit eine Landstraße und benachbarte Anwesen überflutet hätte.
  • Auslieferung von Sandsäcken zum Schutz von Gebäuden an die Ortsgemeinde Höringen, wo das Wasser in Entwässerungsgräben und Bächen entsprechend zunahm.
  • Auslösen einer KATWARN-Meldung für den Bereich der Verbandsgemeinde Winnweiler.

Da die Wasserstände weiter stiegen (Pegel Alsenz um 10:00 h ca. 1,00 m) und erste Überflutungen eintraten, wurde Alarmstufe 2 ausgelöst.
Die Feuerwehren Winnweiler, Gehrweiler und Münchweiler wurden alarmiert.

Die Feuerwehr Gehrweiler und der Bauhof der VG Winnweiler konnten in Höringen durch den Einsatz von Sandsäcken und Bereinigen von Abläufen die Überflutung der Ortsdurchfahrt beseitigen und den Eintritt von Wasser in Gebäude verhindern.

Die Feuerwehren Münchweiler und Winnweiler unterstützten mit mehreren Schmutzwasserpumpen (4) die Baufirma, deren Rückhaltebecken weiter mit großen Wassermassen geflutet wurde und vor dem Überlaufen stand.
Hier musst die L 390 für etwa zwei Stunden gesperrt werden, um die Arbeiten zu ermöglichen. Der Verkehr wurde durch das Gewerbegebiet geführt. Mithilfe der Pumpen sowie dem Einsatz von Baggern konnte das Wasser umgeleitet und teilweise in die Kanalisation abgeleitet werden, sodass der Pegel schließlich deutlich fiel.
Die Gefahr der Überflutung der Landstraße und der angrenzenden Gewerbebetriebe konnte somit gebannt werden.

Im Ortskern Winnweiler konnte durch den Einsatz von Sandsäcken das Eindringen von Wasser in Gebäude verhindert werden.

Einige Straßen waren überflutet. Hier wurde entweder gewarnt oder durch Einsatzmaßnahmen das Wasser abgeleitet.

Im Bereich Lohnsfeld wurde eine große Anzahl von Flächen überflutet.
Ein Silageballen setzte sich unter einer Brücke fest. Eine Erkundung durch die Feuerwehr Lohnsfeld ergab keine dadurch direkt ausgehende Gefahr.
Jedoch wurde der Umstand an die Bauabteilung weitergemeldet.
Grundsätzlich sollten in Gewässernähe keine Ballen, Holzstapel oder Ähnliches gelagert werden.

Bei der Firma Schäfer in Wartenberg-Rohrbach wurden prophylaktisch von Einsatzkräften aus Lohnsfeld, Winnweiler und Gonbach weitere Sandsäcke gefüllt.

In Alsenbrück-Langmeil waren die Feuerwehren Steinbach und Münchweiler im Einsatz, um vollgelaufene Keller auszupumpen.
Darüber hinaus konnten etwa ein Dutzend Hühner aus einem Stall in Sicherheit gebracht werden.

Die Feuerwehr Wartenberg-Rohrbach stellte die Versorgung der Einsatzkräfte sicher und leistete allgemeine Unterstützung.
Die Feuerwehr Imsbach unterstützte bei Aufräumarbeiten und stand für weitere Einsätze bereit.

Die Einsätze wurden durch das von der Führungsstaffel der Feuerwehr VG Winnweiler besetzte Lagezentrum in der Feuerwache Winnweiler geführt.

Es erfolgten fortlaufend Erkundungs- und Kontrollfahrten.
Zur Lagefeststellung wurde auch eine Drohne eingesetzt.

Gegen 17:00 h erreichte der Pegelstand der Alsenz mit 1,50 m seinen Höchststand, stagnierte zunächst und fiel dann ab ca. 18:00 h.
Der Pegel in Imsweiler, welcher unter dem Onlineportal des Hochwassermeldedienstes immer aktuell abgerufen werden kann, war zu diesem Zeitpunkt bei 2,68 m.
Personell war der Hochwassermeldedienst des Landes Rheinland-Pfalz jedoch nicht besetzt.

Zu diesem Zeitpunkt waren im Ortskern Winnweiler viele Flächen überflutet, jedoch noch keine Wohngebäude. Diejenigen, die bedroht waren, konnten mit Sandsäcken geschützt werden.
Da die Pegel danach fielen und keine weiteren Einsätze mehr anstanden, konnten die Maßnahmen beendet werden.

Insgesamt wurden 14 Einsatzstellen abgearbeitet.