H 002 – Kohlenstoffmonoxidaustritt in Imsbach


Einsatz-Nummer:H 002
Datum:01.01.2021
Alarmierung:22:19
Einsatzende:00:02
Einsatz-Stichwort:Gasaustritt

Nachdem zwei ihrer Vögel innerhalb kürzester Zeit verendeten, vermutete die Bewohnerin einen Defekt ihres Kaminofens. Darüber hinaus traten bei mehreren Personen Kopfschmerzen auf. Sie verließ daraufhin folgerichtig das Haus und alarmierte die Feuerwehr.

Beim Eintreffen der Feuerwehr befanden sich keine Personen mehr im Gebäude. Ein Trupp ging mit einem Mehrgasmessgerät unter Atemschutz in das Gebäude vor. Da die Bewohnerin das Haus jedoch bereits umfassend gelüftet hatte, konnten keine schädlichen Kohlenstoffmonoxidwerte gemessen werden. Der zuständige Schornsteinfeger wurde alarmiert, um die Feuerstätten zu kontrollieren und möglich Ursachen abzuklären. Da sich die Zahl der Betroffenen zwischenzeitlich auf neun erhöht hatte, war neben dem Brandschutz-RTW außerdem der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes vor Ort. Bei allen betroffenen Personen wurde der CO-Wert im Blut gemessen, eine Person musste vorsorglich zur Untersuchung ins Krankenhaus. Neben den Einheiten der VG Winnweiler waren außerdem Kräfte der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern, sowie der Gerätewagen Messtechnik (GW-Mess) des Donnersbergkreises vor Ort.

Nachdem auch eine zweite Messung ohne besondere Auffälligkeiten blieb, konnte die Einsatzstelle an den Schornsteinfeger übergeben und der Einsatz der Feuerwehr beendet werden.

Alle Anzeichen deuten daraufhin, dass tatsächlich eine relevante CO-Konzentration im Gebäude vorhanden war.

Kohlenstoffmonoxid ist ein farb- und geruchloses Gas, welches bei unvollständigen Verbrennungen (Sauerstoffmangel) oder mangelndem Abzug entsteht.
Es ist bereits bei kleinsten Konzentrationen (30 ppm – parts per millions/millionstel Teile) für den menschlichen Organismus schädlich.
Erste Anzeichen sind Kopfweh, im weiteren Verlauf Schwindelgefühl und Übelkeit. Darauf folgt Bewusstlosigkeit und der Tod.
Da sich das CO irreversibel an die roten Blutkörperchen bindet und damit die Aufnahme von Sauerstoff nicht mehr möglich ist, ist eine wirkungsvolle Therapie bei einer starken Vergiftung nur in einer Druckkammer möglich.
Ursachen können bei Feuerstätten verlegte Abluftrohre, Undichtigkeiten, verlegte Zuluft aber auch bestimmte Wetterlagen sein, welche den korrekten Abzug aus Schornsteinanlagen verhindern.
Neben regelmäßigen Wartungen der Anlagen, können auch CO-Warner, ähnlich wie Rauchwarnmelder, vor dieser Gefahr schützen.