B 045 – Überörtlich: Industriebrand in Morschheim


Einsatz-Nummer:B 045
Datum:09.04.2019
Alarmierung:23:55
Einsatzende:05:22
Einsatz-Stichwort:Industriebrand

In einem Entsorgungsbetrieb in Morschheim, Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden, stand ein Betriebsgebäude in Vollbrand.
Die örtliche Einsatzleitung ergriff sofort umfassende Maßnahmen zur Verhinderung der Brandausbreitung auf angrenzende bauliche Anlagen und alarmierte umfassend Kräfte nach.

Neben Feuerwehreinheiten aus der gesamten VG Kirchheimbolanden, wurden auch Wehren aus den Verbandsgemeinden Göllheim, Rockenhausen, dem Landkreis Alzey-Worms, der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern und der VG Winnweiler alarmiert. Darüber hinaus fuhren auch Einsatzkräfte des Brand- und Katastrophenschutzes des Donnersbergkreises zur Einsatzstelle, wie beispielsweise Messfahrzeuge des Gefahrstoffzuges, Logistikfahrzeuge für den Atemschutzeinsatz (Gerätewagen Atemschutz), aber auch Einheiten der Hilfsorganisationen zum Eigenschutz (Rettungswagen, Leitender Notarzt, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, Versorgungseinheiten) und zur Versorgung der Einsatzkräfte.

Aufgrund der ausgedehnten Schadenlage und dem damit einhergehenden Kräfteansatz, übernahm der Kreisfeuerwehrinspekteur die Einsatzleitung. Er wurde hierbei durch die Führungsgruppe des Landkreises unterstützt. Da der Donnersbergkreis über keinen Einsatzleitwagen 2 (ELW 2) verfügt, griff man hier auf den der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern zurück. Der Landrat sowie der Verbandsgemeindebürgermeister von Kirchheimbolanden waren ebenfalls am Ereignisort.

Von der Feuerwehr Winnweiler wurde das Tanklöschfahrzeug (TLF 24/50) sowie das Wechselladerfahrzeug (WLF) mit dem Abrollbehälter „Wasserversorgung“, welches damit seinen ersten Einsatz hatte, entsendet. Beide Fahrzeuge sicherten, zusammen mit weiteren Großtanklöschfahrzeugen, die Wasserversorgung an der Einsatzstelle.
Ferner rückte der Kommandowagen mit Führungsunterstützungspersonal und einer Drohne als Bestandteil der Führungsgruppe aus.
Eine Führungskraft der VG Winnweiler übernahm darüber hinaus die Abschnittsleitung „Messen“. Mit Hilfe einer sogenannten „Messleitkomponente“, welche von der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern dargestellt wurde, konnte anhand einer Ausbreitungsprognose der Rauchgase, ein schneller und koordinierter Einsatz von Messfahrzeugen durchgeführt werden. Hierfür waren der ABC-Erkundungskraftwagen der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern und die Messfahrzeuge des Donnersbergkreises sowie des Landkreises-Alzey Worms im Einsatz.
Die Messtrupps nahmen in Ausbreitungsrichtung zwar Brandgeruch war, konnten aber keine messbaren Werte gefährlicher Stoffe in der Atmosphäre nachweisen.

Durch den konzentrierten Einsatz von Löschmaßnahmen, konnte gegen 02:00 h gemeldeten werden, dass das Feuer unter Kontrolle ist. Ein Übergriff auf weitere bauliche Anlagen konnte erfolgreich verhindert werden. Die Kräfte wurden dann sukzessive zurückgefahren.

Der Einsatz hat zwei Erkenntnisse klar bestätigt:

  1. Ein schneller, entschlossener und umfassender Einsatz von Einsatzkräften vermag auch bei größeren Schadenszenarien einen Einsatzerfolg zu erzielen. Neben dem erfolgreichen Eindämmen des Brandes, auch wenn beim Eintreffen bereits das betroffene Gebäude verloren war, konnte als Erfolg verbucht werden. Darüber hinaus konnte aber der Einsatz in einem verhältnismäßig geringen zeitlichen Umfang durchgeführt werden, was auch die Freisetzung von Brandgasen in die Umgebung stark reduzierte.
  2. Die überregionale Zusammenarbeit, über Verbandsgemeinde – und Kreisgrenzen hinaus, ist unabdingbar für eine zeitgemäße und effektive Gefahrenabwehr. Nur so können Ressourcen optimal genutzt werden. Der Einsatz ist ein Beispiel dafür, wie dies wirksam erfolgen kann.