B 057 – Gebäudebrand in Münchweiler


Einsatz-Nummer:B 057
Datum:15.05.2019
Alarmierung:11:06
Einsatzende:07:00
Einsatz-Stichwort:Gebäudebrand

Die Feuerwehren Münchweiler a.d.A., Gonbach, Steinbach a.D., Falkenstein und Winnweiler wurden mit dem Stichwort „Flächenbrand – Groß“ alarmiert.
Die Feuerwehren Steinbach und Falkenstein werden bei diesem Stichwort aufgrund ihrer hochgeländegängigen Tanklöschfahrzeuge (TLF 8) auf Unimog-Fahrgestell mitalarmiert. Darüber hinaus rückte das Tanklöschfahrzeug (TLF 24/50) der Feuerwehr Enkenbach-Alsenborn im Erstalarm aus.
In der Alarmierung wurde zunächst der Ortskern Münchweiler als Einsatzstelle angegeben.
Auf der Anfahrt wurde von den Einsatzkräften jedoch sehr schnell eine Rauchsäule auf dem Heuberg, nahe der US-Einrichtung, ausgemacht und die Einsatzstelle angefahren.

Vor Ort stellte sich die Lage wie folgt dar:
In einer Lagerhalle eines Pferdehofes brannten ca. 200 m³ Heu in voller Ausdehnung. Der Brand hatte große Teile der Dachkonstruktion bereits zerstört und war bereits auf Teile eines angebauten 2-geschossigen Betriebsgebäudes übergegriffen. Die Dachkonstruktion sowie die auf voller Fläche des Daches installierte Photovoltaikanlage waren ebenfalls vom Brand erfasst. Die Lagerhalle war in Stahlskelettbauart und der Anbau in Massivbauart errichtet.
Der Besitzer hatte sich, bei dem Versuch den Brand selbst zu löschen, an der Schulter verletzt und musste rettungsdienstlich behandelt werden. Er kam mit einem Rettungswagen in ein geeignetes Krankenhaus.

Es wurden zur Brandbekämpfung sofort mehrere Rohre zum Schutz des Anbaus sowie zur Eindämmung des Heubrandes vorgenommen. Darüber hinaus wurden umfassende Nachalarmierungen getroffen. Die US-Feuerwehr baute eine Wasserversorgung von einem ca. 300 m entfernten Überflurhydrant vom US-Gelände aus auf. Die Feuerwehr Enkenbach-Alsenborn rückte mit weiteren Atemschutzgeräteträgern an und führte mit ihrem Einsatzleitwagen den Bereitstellungsraum. Während die Feuerwehr Wartenberg-Rohrbach die Einweisung weiterer Kräfte übernahm, verstärkte die Feuerwehr Börrstadt die Einsatzkräfte mit weiteren Atemschutzgeräteträgern.
Das Wechselladerfahrzeug (WLF), mit dem 10 000 l fassenden „Abrollbehälter-Wasserversorgung“ (AB-WV), wurde bis zum Aufbau der Wasserversorgung, zusammen mit den TLF der Feuerwehren Winnweiler und Enkenbach, im Pendelverkehr zum Wassertransport eingesetzt.
Im Innenangriff wurde versucht den weiteren Übergriff des Brandes auf den Anbau zu verhindern, dies blieb jedoch aufgrund der nicht vorhandenen brandschutztechnischen Abtrennung zwischen Lagerbereich und Anbau ohne Erfolgsaussichten.
Es konnten jedoch von Feuerwehrkräften unter Atemschutz wertvolle Sachgüter, u.a. mehrere Sättel, im Gesamtwert von ca. 30 000 € aus dem Gebäude gerettet werden.
Während der Löscharbeiten wurde ein Gas-Schweißgerät ausgemacht. Aus einer Flasche trat aufgrund der Brandbeaufschlagung Gas aus. Diese wurde aus der Deckung gekühlt, mit einer Wärmebildkamera kontrolliert und schließlich in einen mit Wasser gefüllten Faltbehälter gebracht.
Um einen schnellen Löscheffekt zu erzielen und weitere Arbeiten zu ermöglichen, wurde das Heu mit moderaten Mengen Schaum abgelöscht.
Zeitweise waren 5 Rohre, darunter ein Schaumrohr und ein Wenderohr von der Drehleiter aus im Einsatz.
Die Verpflegung der Einsatzkräfte übernahm die SEG-V (Schnelleinsatzgruppe-Verpflegung), insbesondere mit Getränken. Darüber hinaus wurde der medizinische Eigenschutz der Einsatzkräfte durch den Brandschutz-Rettungswagen der SEG gewährleistet. Ein Feuerwehrangehöriger musste aufgrund von Kreislaufproblemen vor Ort behandelt werden.
Der Kreisfeuerwehrinspekteur war aufgrund der Alarmstufe (Alarmstufe 3) vor Ort und unterstützte die Einsatzleitung.
Der in Rockenhausen stationierte Gerätewagen-Atemschutz (GW-A) fuhr die Einsatzstelle an und versorgte die Kräfte mit weiteren Atemschutzgeräten.

Zur Sicherstellung des Grundschutzes der Verbandsgemeinde wurde die Feuerwehr Sippersfeld alarmiert. Die Feuerwehr Enkenbach-Alsenborn hielt ihre Drehleiter für eventuelle Paralleleinsätze in Bereitschaft.
Die Pfalzwerke schalteten das Anwesen stromlos, gleichwohl die PV-Anlage auf dem Dach naturgemäß nicht deaktiviert werden konnte und die Löscharbeiten sich dadurch zusätzlich herausfordernd gestalteten.
Das Brandgut konnte mit einem Radlader des THW (OV Kaiserslautern) aus der Halle verbracht und im Freien abgelöscht werden. Darüber hinaus setzte das THW einen neuen Kettenbagger mit einem Spezialgreifer ein, welcher das Vordringen zu Brandnestern im Bereich der Dachkonstruktion und im Anbau ermöglichte.
Gleichwohl das Feuer in der Anfangsphase recht schnell eingedämmt werden konnte, benötigte die Einsatzkräfte ca. 2 Stunden es unter Kontrolle zu bringen und weitere 6 Stunden bis es soweit aus war.
Im weiteren Verlauf wurde die Drohne zur Generierung eines Lagebildes eingesetzt.
Die Polizei war bereits während der Löscharbeiten vor Ort, um die Brandursache zu ermitteln.

Zur Ablösung der eingesetzten Kräfte wurden die Feuerwehren Imsbach und Schweisweiler alarmiert. Die Feuerwehren Lohnsfeld und Sippersfeld stellten bis in die Morgenstunden eine Brandwache.
Insgesamt waren ca. 100 Einsatzkräfte bei dem Einsatz involviert.

Der Einsatz forderte alle Feuerwehren der Verbandsgemeinde Winnweiler – und darüber hinaus. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Einheiten und Organisationen verlief reibungslos.
Auch hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig eine adäquate Einsatzvorplanung ist. Mit dem Eigentümer und Betreiber wurde im letzten Jahr das Vorgehen bei einem Brand, insbesondere die Möglichkeiten der Wasserversorgung, erörtert. Somit konnte gerade dieser Punkt schnell umgesetzt werden.

 

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